Wie sich das Grasgesetz in Deutschland auf Einheimische und Touristen auswirkt
Mit Deutschland die Legalisierung von Cannabisschließt sich endlich ein weiteres europäisches Land an. Der Weg dorthin war steinig, und einige Hindernisse bestehen noch immer. Dieser Artikel fasst einige der jüngsten Ereignisse zusammen, die zu dieser Veränderung geführt haben, und erklärt im Detail, was jetzt für Einheimische, Touristen und vorübergehende Besucher in Großstädten wie Berlin legal ist.
Ist Kiffen in Deutschland legal?
Kiffen ist jetzt in Deutschland legal. Aber was das wirklich bedeutet, ist für medizinische Patienten, Einheimische und Touristen sehr unterschiedlich.
Was ist jetzt legal?
Einheimische (6 Monate oder mehr Wohnsitz) | Touristen und vorübergehende Besucher |
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Medizinisches Gras Deutschland
Der Grundstein für die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch wurde 2017 gelegt, als Cannabis für den medizinischen Gebrauch von der deutschen Bundesregierung legalisiert wurde. Dies ermöglichte es Unternehmen, Cannabis für medizinische Zwecke anzubauen, zu verkaufen und zu importieren.
Da die Anbaulizenzen in Deutschland begrenzt waren, wurde der größte Teil des Cannabis importiert, insbesondere aus Kanada. Innerhalb eines Jahres wurden etwa 70.000 Verschreibungen genehmigt, heute sind es rund 370,000.
Eine neue Regierung hat in Deutschland ein neues Grasgesetz erlassen
Im Jahr 2021 endete die 16-jährige Regierungszeit der Christdemokraten (CDU) in Deutschland mit der Wahl einer Koalition aus Liberalen (FDP), Umweltschützern (DieGrünen) und Sozialdemokraten (SDP). Zum ersten Mal war die Legalisierung von Cannabis ein Teil des gemeinsamen Regierungsversprechens aller Regierungsparteien im deutschen Parlament. Inmitten der anhaltenden Pandemie und des Krieges in der Ukraine hatte Cannabis jedoch eine geringe Priorität.
Im Oktober 2022 wurde der erste Entwurf veröffentlicht. Er stieß auf starken Widerstand seitens der Europäischen Union. Ein besonderer Punkt war die Produktkonformitätsregel. Diese besagt, vereinfacht gesagt, dass ein Produkt, das in einem beliebigen Land der EU verkauft wird, auch den Gesetzen aller anderen EU-Länder entsprechen muss.
Es wurden Lösungen gefunden. Im April 2023 schließlich stellten Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Wirtschaftsminister Cem Özdemir den vorgeschlagene Modell für die Legalisierung von Cannabis der Bundesregierung vor. Um den EU-Beschränkungen Rechnung zu tragen, wurde ein Zwei-Säulen-Konzept gewählt. Die erste Säule, die sofort umgesetzt wird, erlaubt Konsum, Besitz und Anbau zu Hause oder in Clubs. Die zweite Säule, die um das Jahr 2029 herum umgesetzt werden soll, zielt darauf ab, den legalen Anbau und Verkauf von Cannabis zu ermöglichen, und muss in Übereinstimmung mit dem europäischen Recht und einigen Coffeeshops in anderen Ländern gestaltet werden.
Das Gesetz wurde trotz des heftigen Widerstands der von Friedrich Merz geführten Christdemokraten verabschiedet, die versprachen, es rückgängig zu machen, sobald sie wieder an der Macht sind. Eine Drohung wird als unwahrscheinlich angesehen, da sie eine Koalitionsregierung mit einer der Parteien bilden müssen, die gerade für die Verabschiedung des Gesetzes gekämpft haben.
Details zum Cannabis-Legalisierungsgesetz (CanG)
Mit dem neuen Cannabisgesetz (CanG), das seit April in Kraft ist, sind Konsum, Besitz und Anbau in Deutschland legal. Darüber hinaus werden ab Juli Lizenzen für den Anbau an Cannabisclubs vergeben.
Deutsche Regeln für den Cannabiskonsum
Jeder, der älter als 18 Jahre ist, darf Cannabis konsumieren. Sie dürfen Cannabis konsumieren in der Öffentlichkeit konsumieren, solange der Abstand zu Jugend- und Sporteinrichtungen eingehalten wird. Klingt zunächst vielversprechend, doch wenn man bedenkt, dass das Gesetz einen 100m-Radius vorschreibt und größere Städte mit Kindertagesstätten, Schulen und Kindergärten übersät sind, bleiben nur noch Reste übrig. Die "Bubatzkarte" visualisiert dies anhand von Daten von OpenMaps. Von dem, was übrig bleibt, haben Fußgängerzonen ein Verbot von 7 bis 20 Uhr.
Grenzen des Cannabisbesitzes
Der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis zu Hause ist legal, 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit. Und nein, leider summiert sich das nicht zu 75 Gramm. Positiv ist, dass es sich um 50 Gramm eines beliebigen Cannabisprodukts handelt, egal ob Blüte, Haschisch oder Kolophonium, solange es ohne Lösungsmittel extrahiert wurde (technisch gesehen schließt das Esswaren aus).
Cannabisanbau
Okay, der schwierige Teil zuerst - Der Anbau von Cannabis zu Hause ist nur für Menschen legal, die seit mindestens sechs Monaten in Deutschland leben. Wenn das auf Dich zutrifft, darfst Du bis zu drei reife Pflanzen zu Hause anbauen. Solange deine Pflanzen und getrocknetes Pflanzenmaterial für Minderjährige und Dritte unzugänglich aufbewahrt werden und der Anbau die Nachbarn nicht stört.
Während die Installation von Schlössern, Kohlefiltern und die Freundlichkeit der Nachbarn diese Hürden beseitigen, besteht die größte Herausforderung wahrscheinlich darin, die 50-Gramm-Besitzgrenze einzuhalten, während man drei Pflanzen anbaut und/oder seinen ungewollten Überschuss pflichtbewusst entsorgt.
Ungeklärte Feinheiten liegen in der Frage, ab wann eine Pflanze auf die Drei-Pflanzen-Grenze angerechnet wird. Das Gesetz selbst definiert eine Cannabispflanze als eine Pflanze, die Blüten und/oder fruchttragende Organe aufweist. Die liberale Auslegung würde es jedem erlauben, seine Lieblingsstücke zu behalten, und sogar den offenen Handel mit Stecklingen und Samen erlauben. Im Moment gibt es noch zu wenige Fälle, um zu wissen, wie das Gesetz in der Praxis angewandt werden wird, aber das wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Die glücklichen Gewinner der Regeln für den Heimanbau sind diejenigen, die Nichtraucher als Mitbewohner haben, denn die Höchstmenge für den Anbau zu Hause ist an die Anzahl der Bewohner der Wohnung gebunden. Drei Personen können also neun Pflanzen, 150 Gramm und so weiter haben.
Was nicht legal ist
In dieser Phase der Legalisierung wird es keinen Verkauf von Cannabis geben. Die offizielle Absicht des Gesetzes ist es, dass die Menschen ihr eigenes Gras anbauen, wenn sie es rauchen wollen (oder sich in Clubs treffen, um dies zu tun). Der Verkauf und sogar das Verschenken von Cannabis ist weiterhin illegal.
Was das Fahren unter Alkoholeinfluss anbelangt, so wurde der Grenzwert zwar gerade von 1 ng/ml Blut auf 3,5 angehoben, was angeblich einem Wert von 0,02 % BAK entspricht, aber die Testmethode von Urin auf Speichel umgestellt. Aber dieser Schwelle ist aber immer noch sehr niedrig, vor allem für erfahrene Kiffer, so dass man es lieber nicht riskieren sollte.
Hat die Legalisierung von Gras in Deutschland Auswirkungen auf medizinische Patienten?
Für medizinische Patienten (oder jeden, der ein Rezept hat) ist das CanG ein Segen. Die jüngsten Änderungen führen zu einem leichteren Zugang, einer besseren Auswahl und niedrigeren Preisen. Da Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft wird, werden die Vorschriften auf jeder Stufe der Lieferkette gelockert, vom Anbau selbst bis zum Vertrieb und der Verschreibung. Ein einfacher Besuch beim Arzt oder sogar ein Online-Anruf reicht aus, um ein Rezept zu erhalten. Damit können Sie dann medizinisches Cannabis in einer Apotheke.
Die bereits relativ niedrigen Preise für medizinisches Cannabis, die zwischen 6,50 und 15 Dollar pro Gramm liegen und damit in etwa dem illegalen Markt entsprechen, werden wahrscheinlich noch weiter sinken, da immer mehr Einrichtungen entstehen, die den medizinischen Markt. Mit niedrigen Preisen bei gleichbleibender Qualität setzt medizinisches Cannabis die Messlatte für aufstrebende Clubs hoch.
Gibt es in Deutschland Cannabis-Clubs?
Anbau von schnellwachsenden Pflanzen, insbesondere in Innenräumenerfordert kontinuierlichen Einsatz. Vielen Menschen fehlt der nötige Platz und die Zeit. Um hier Abhilfe zu schaffen, umfasst die erste Säule der Legalisierung Cannabis Social Clubs. Diese gemeinnützigen Clubs können bis zu 500 Mitglieder haben, die jeweils bis zu 50 Gramm Cannabis und entweder sieben Cannabissamen oder fünf Stecklinge aus dem Club monatlich erhalten. Das entspricht einer möglichen legalen Produktion von 25 kg pro Monat, was bereits ein Viertel des Volumens des deutschen Medizinlieferanten DEMECAN ist. Die Mitgliedschaft ist auf Personen beschränkt, die seit mehr als sechs Monaten in Deutschland leben, und ein Wohnsitznachweis ist erforderlich.
Diese Clubs sind eher funktional als sozial ausgerichtet: Sie versorgen ihre Mitglieder mit Cannabisblüten, Haschisch, Samen und Stecklingen, erlauben ihnen aber nicht, in den Clubs oder in deren Nähe zu rauchen. In seiner jetzigen Form ist der bürokratische Aufwand, der mit der Versorgung der Mitglieder mit Blüten verbunden ist, hirnzermürbend. Jeder Schritt muss dokumentiert und jede Transaktion abgezeichnet werden, was den schnellen Zugang zu Cannabis erschwert. Anstatt direkt vom Club zu kaufen, müssen die Mitglieder ihren monatlichen Verbrauch schätzen und dann einen auf dieser Schätzung basierenden Mitgliedsbeitrag zahlen.
Ab dem 1. Juli können die Clubs Lizenzen beantragen, ein Verfahren, das bis zu zwei Monate dauern kann. Das erste legal angebaute Cannabis aus diesen Clubs wird daher für Anfang 2025 erwartet. Die Städte haben die Möglichkeit, die Zahl der Lizenzen auf eine pro 6000 Einwohner zu begrenzen, was nicht viel ist. Das sind lediglich maximal 8,33 %.
Welche Drogen sind in Deutschland legal?
Abgesehen von Alkohol und Cannabis sind Drogen in Deutschland generell illegal. Es gibt Ausnahmen für Randsubstanzen wie Kratom oder Forschungschemikalien, die legal bleiben, weil ihre spezifische chemische Zusammensetzung noch nicht verboten ist.
Es gibt jedoch Fortschritte im therapeutischen Bereich: 2021 wurde eine bedeutende Studie über die Wirkung von Psilocybin bei behandlungsresistenten Depressionen gestartet, und in der OVID-Klinik in Berlin wird eine ketamingestützte Therapie angeboten.